13.03.2025
Sie sind teuer, ungeeignet für den Altbau und machen Lärm. Über Wärmepumpen kursieren allerhand Gerüchte und Halbwahrheiten.
Wir machen den Faktencheck!
13.03.2025
Sie sind teuer, ungeeignet für den Altbau und machen Lärm. Über Wärmepumpen kursieren allerhand Gerüchte und Halbwahrheiten.
Wir machen den Faktencheck!
Das muss kein Hindernis sein. Wärmepumpen können auch in Bestandsbauten ältere Öl- oder Gaskessel ersetzen. Bevor Sie allerdings eine Wärmepumpe installieren, empfehlen Energieberater, zuerst den Wärmeschutz zu verbessern, zum Beispiel durch Dämmung des oberen Geschosses, der Rollladenkästen und der Kellerdecke von unten. Dadurch sinkt die Heizlast deutlich und die Vorlauftemperatur der Wärmepumpe kann möglichst niedrig ausfallen – was ihre Effizienz erhöht und die Betriebskosten senkt.
Fazit: Geht doch!
Das ist von Fall zu Fall verschieden. Wie wirtschaftlich eine Wärmepumpe arbeitet, hängt von den baulichen Gegebenheiten ab. Grundsätzlich gilt: Je größer die benötigte Heizleistung, desto höher ist der Kaufpreis der Wärmepumpe. Bei Grundwasser- und Erdwärmepumpen kommen noch die Kosten für die Verlegung der Kollektoren im Garten bzw. die Bohrung hinzu. Die Anschaffungskosten bei Wärmepumpen sind etwa zwei- bis dreimal so hoch wie bei Gasheizungen.
Aber sie werden mit bis zu 70 Prozent gefördert. Die Betriebskosten sind über die Lebensdauer von 20 Jahren geringer als bei fossilen Heizungen. Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) hat in einer neuen Vergleichsstudie berechnet, dass Luft-Wasser Wärmepumpen selbst in unsanierten Ein- und Zweifamilienhäusern günstiger sind als ein neuer Gas- oder Pelletkessel.
Fazit: Lohnt sich am Ende!
Kommt darauf an. Erdwärmekollektoren erzeugen keine Geräusche, eignen sich aber nicht für jedes Grundstück. Luft-Wasser-Wärmepumpen können ein tiefes Brummen erzeugen, je leistungsstärker, desto lauter. Ventilatoren, die die Umgebungsluft ansaugen, verursachen die Geräusche. Bei der Entscheidung für eine Luft-Wasser-Wärmepumpe sollte man daher auf einen niedrigen Schallausstoß achten und mit einem Fachmann den optimalen Aufstellort ermitteln. Hecken können den Schall absorbieren.
Fazit: Geht auch leise!
Ja und nein. Ideal für den wirtschaftlichen Betrieb einer Wärmepumpe sind Flächenheizungen wie Fußboden- oder Wandheizungen. Sie kommen mit niedrigen Vorlauftemperaturen von 35 Grad Celsius oder weniger aus. Aber auch wenn die vorhandenen Heizkörper in einem Altbau ausreichend groß sind und das Haus gut gedämmt ist, kann die Vorlauftemperatur gesenkt und auf die Leistung der Wärmepumpe abgestimmt werden. Sind die Heizkörper in einzelnen Räumen zu klein, lassen sie sich durch moderne flache Nieder-temperatur-Heizkörper ersetzen
Fazit: Auch für Altbauten geeignet!
Das lässt sich so pauschal nicht sagen. Wichtig für die Effizienz einer Wärmepumpe ist eine hohe Jahresarbeitszahl – kurz JAZ. Sie beschreibt das Verhältnis der durch die Pumpe erzeugten Wärme zu der dazu benötigten Antriebsenergie, dem Strom. Bei einer hohen JAZ sinken die Betriebskosten. Werte von 4,0 oder darüber sind daher perfekt.
Fazit: Keine Stromfresser!
Seit 1. Januar 2024 müssen neu eingebaute Wärmepumpen (und Wallboxen) mit einer Leistung größer 4,2 Kilowatt steuerbar sein, damit sie bei der Netzstabilisierung helfen können. Im Gegenzug reduzieren sich für die Betreiber die Netzkosten. Passend dazu hat die AVU jetzt einen günstigen Wärmepumpentarif mit zwei Varianten und 100-prozentigem Ökostrom im Programm: Bei Modul I wird der gesamte Verbrauch über einen Zähler gemessen und die Kund*innen bekommen jährlich eine Netzstabilitäts-Pauschale gutgeschrieben. Bei Modul II ist der Netzentgelt Arbeitspreis gesenkt und der Grundpreis für die Netznutzung entfällt ganz. Hierzu ist ein separater Zähler für die Wärmepumpe erforderlich, der sich für viele Haushalte jedoch lohnen kann.
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