Abtauchen! Das Atmen geht plötzlich ganz ruhig und regelmäßig, und alle Anspannung fällt langsam von einem ab. Man gleitet durch das Wasser und fühlt sich schwerelos. „Viele Taucher sagen, genau dieses Gefühl der Schwerelosigkeit sei das Beste. Für mich ist es diese absolute Ruhe. Die Welt steht still unter Wasser. Alles, was über Wasser passiert, ist plötzlich egal. Ich höre nur noch die Luftblasen, die durch den Atemregler entweichen, nur noch den eigenen Atem.“ Anke Benecke drückt mit ihren Worten aus, was für viele die Faszination um das Tauchen ausmacht. Eine weitere komme hinzu: „Ja, klar will man auch an exotischen Orten bunte Fische sehen – doch der Weg bis dahin ist relativ weit.“
Und für viele beginnt er im Hallenbad in Schwelm. Mittwochabends gehört das dem Tauch Sport Club (TSC) Schwelm. Und dann schwitzen dort selbst alte Hasen wie Anke Benecke beim Konditionstraining unter Wasser und steigen Anfänger beim Schnuppertauchen vorsichtig ins Becken.
Ohne Angst in die Tiefe
So wie Carmen. Sie fühlt sich bei dem Schwelmer Verein sofort wohl. „So viele nette Menschen – und alle haben mir direkt meine Ängste genommen“, erzählt sie, bevor sie wagemutig mit Atemgerät und Flasche in Begleitung von Alexander Rücker abtaucht und erst nach langer Zeit wieder den Kopf aus dem Wasser hebt.
Der Tauchlehrer ist zufrieden mit ihrer Leistung. Aber: „Es gibt viel zu lernen“, sagt Rücker, der wie er selber sagt, zum Tauchen kam, wie die Jungfrau zum Kinde. Dafür hat er es weit gebracht, ist jetzt Ausbildungsleiter bei den Schwelmer Tauchern. Ein Profi, der sogar schon in Höhlen und Industriebrachen die Unterwasserwelt erkundet hat. „Wichtig sind die körperlichen Voraussetzungen. Also, man muss schon einen medizinischen Check machen. Mit dem Alter hat das aber nichts zu tun, unsere Mitglieder sind zwischen 16 und 76 Jahre alt“, erklärt er weiter.
Neben allerhand theoretischen Aspekten, wie medizinische Grundlagen und Verhaltensweisen unter Wasser, will auch der richtige Umgang mit der Ausrüstung gelernt sein. Ein Tauchschüler durchläuft zunehmend schwierigere Übungen unter Wasser. „Zunächst gibt es mehrere Übungseinheiten im Schwimmbecken, die aufgrund der guten Sicht und fehlenden Strömung relativ leicht zu machen sind“, sagt Rücker. Wenn man die
Kacheln vom Hallenbad ausreichend studiert hat, dann steht der Tauchgang im Freigewässer an, zum Beispiel an der Bever-Talsperre in Hückeswagen.
Die Luft anhalten
Beim TSC wird aber nicht nur mit schwerer Ausrüstung getaucht. Im Angebot ist auch das Apnoe- Tauchen, also ganz ohne Drucklufttauchgerät. Zuständig dafür ist Frank-Peter Lazar. Seine Trainingseinheiten beginnen am Beckenrand – mit dem Sonnengruß. „Apnoe-Tauchen ist schon eine extreme Herausforderung für den Organismus“, erklärt er. Und dafür ist Yoga eine ideale Vorbereitung: „Es verbessert das Körpergefühl, die Muskeln werden trainiert und gedehnt, und es hilft dabei, Stress abzubauen.“
Beim TSC Schwelm ist jeder willkommen. „Unsere ehrenamtlichen Ausbilder investieren viel Energie, Zeit und Herzblut, um anderen unser schönes Hobby nahezubringen“, erklärt die Vorsitzende Ursula Bracklo. Und das tun sie auch mit bemerkenswerten Projekten. „Gemeinsam mit dem Verein Sunshine4Kids hat unser Ausbilderteam ein Schnuppertauchen für 23 „traumatisierte Kinder“ im Hallenbad Schwelm veranstaltet“, erzählt sie. Eine Aktion, die viel Feingefühl und Einfühlungsvermögen erforderte. Und für die Kinder ein unvergessliches Erlebnis war. Ein Engagement, das gewürdigt werden muss. Daher wurde es mit der EN-Krone der AVU ausgezeichnet. Mehr Infos: www.avu.de/enkrone
Lust auf Tauchen?
Der TSC bietet jeden Mittwoch nach vorheriger
Anmeldung Schnuppertauchen im Schwelmer
Hallenbad.
Infos dazu gibt es unter
tsc-schwelm.de.
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